YALE UNIVERSITY
BEINECKE RARE BOOK AND MANUSCRIPT LIBRARY
GENERAL COLLECTION OF RARE BOOKS AND
MANUSCRIPTS
PRE-1600 MANUSCRIPTS
Beinecke MS 653
Southern Germany or Austria, s. XV 3/4 (1466?)
German miscellany
I. ff. 1-76.
1. ff. 1r-18v Latin-German sermons, several ones incomplete due to loss of leaves.
f. 1v //dem mag er sich etwenn huettenn und hat er aber aynen veyndt den er nicht
erkennet ... Memorare novissima tua et in eternum non peccabis, etc. Gedennkch auf das lest, so
sundest du nymmer mer. Memorare novissima mundi, novissima tua, novissima Dei, etc.
Gedennkch an das endt diser werlt ...
f. 2v Amen dico vobis, quia plorabitis et flebitis vos, mundus autem gaudebit, etc. [John
16:20]. Dise wort stenn in dem ewangelio und sprach sem unser Herr zu seinen jungern ...
Gaudium mundi est error, via ad beatitudinem est luctus, etc. Dise frewd ist ayn irrung der werlt,
spricht sand Gregorius, aber der weg der zu dem himelreich laittet das ist trawrenn ...
f. 5v Super flumina Babilonis illic sedimus et flevimus dum recordaremur Syon. [Ps. 136:1].
Quatuor sunt flumina Babilonis in quibus multi submerguntur ... David klagt an dem salter und
spricht: Auf dem wasser ze Babilon sassen wir und waynttenn, do wir gedachten Syon ...
f. 10v Cristus in passione triplicem sustinuit miseriam contra triplicem gloriam. Unser Herr Krist
der hett dreyerlay armuet ann seiner marter wider dreyerlay geslacht uppikait damit der mensch
lebt in diser werlt ...
f. 11r Aspirate ad celestem patriam, sed per quam scalam ascendere debeatis attendite,
etc. Richt ewr gyer zu dem hymelischen vaterlanndt und merkcht an welcher laitter ir dar
steigenn scholt. Der weg ist enng, der do zu dem hymelreich ...
2. ff. 18v-22v Von dem Pater noster ein gut lerr. [Prologue:] Do du Gottes weishaitt, das ist der
war Gottes sonn unser Herr Jhesus Kristus, der Gottes kraft ist und sein weishait ... [f. 19r:] Die
auslegung. Vater unser der du pist in den himeln. Mein vil liebenn, dicz gepett hat unser Herr
selben gemacht und hat uns damit gelernet wie wir damit schollen steigenn inn das himelreich
recht als an ayner laitter ... Dise sybenn gepett wesliess wir mit aynem wort so wir sprechen:
Amen. Das spricht zu Tewtsch: Das werd war.
Commentary on the Lord's Prayer ("Honorius Compilation"); see B. Adam, Katechetische
Vaterunserauslegungen. Texte und Untersuchungen zu deutschsprachigen Auslegungen des 14.
und 15. Jahrhunderts. Muenchener Texte und Untersuchungen zur deutschen Literatur des
Mittelalters, v. 55 (Munich, 1976), pp. 158-159, 165-177.
3. ff. 22v-76v Sermons.
f. 22v Von der sanntung des Heiligen Geistes und des glaubens. An dem zehenten tag nach
unsers Herren auffart //
f. 24v Memor esto, fili, quoniam pauperem vige [l. vitam gerimus], habebis multa bona si
timueris Deum [Tob. 4:23]. Dise wort spricht Thobias zu seinem aynigem sonn, und lernt uns all
damit, und spricht ...
f. 26r Von dem Advennd unsers Herrenn, etc. Hora est iam nos de somno surgere, etc. [Rom.
13:11]. Dise wort sprichtt sand Pauls von der heiligen zeit die wir dann wegeenn ...
f. 27v Aber ein ler von der zuchunft unsers Herrenn. Ecce veniet propheta magnus, etc. Dise
wort spricht der weissag Ysaias: Secht, wan ein grosser weissag kumbt und der wirt wider
ernewen Iherusalem. Dise wort sein gesprochen von der zuekunft unsers Haylannds ...
f. 30r Ein gut ler in der Vasten von unserm Herren. Dies absolute pretereunt, etc. [AH 4601].
Wir singen ain gesang zu der Vesper in diser heiligen zeit ...
f. 31r Ein gut ler. Ecce angelus Domini apparuit in sompnis Ioseph, etc. [Matt. 1:20, 2:13]. Wir
lesen an dem ewangeli das zu den zeitten unsers Herren ein engel erschain Joseph in dem trawm
...
f. 31v Von der chirchweich. Petite et accipietis, querite et invenietis, etc. [Luke 11:9]. Die wort
spricht sand Lucas: Pitt ir, so wert ir gewertt, sucht, so vindt ir ...
f. 32v Exaudi, Domine, placare, Domine, attende et fac [Dan. 9:19]. Das sein die wort Jeremie
und lauttend also: Her Got, erhoer mich ...
f. 33r Von allen heiligen ein guet ler. Ecce ego Iohannes vidi alterum angelum ascendentem ab
ortu solis, etc. [Rev. 7:2]. Dise wort stennd an dem puech Apokalipsis ...
f. 34r Clangite buccina in Gabaa, tuba in Rama, etc. [Hos. 5:8]. Dise wort spricht der prophet
Ozeas und lauttent also: Ir prediger plast mit buccina in Gabaa ...
f. 36r Det vobis Deus ut possitis comprehendere cum omnibus sanctis, etc. [Eph. 3:16-18]. Dise
wort spicht sand Pauls: Geb euch Got die verstaentnuss ...
f. 37v Sex sunt que odit Dominus et septimum quod detestatur anima eius: Oculos sublimes,
li[n]gwam mendacem, etc. [Prov. 6:16-17]. Dise wort spricht Salomon und wedeutten sich also
...
f. 38v Cuius es, unde venis aut quo vadis? [1Samuel 30:13]. David loquens ad virum Egipcium,
etc. Wir lesen an ainem puech das haist der chunig puech ...
f. 42r Von der chirchweich. Egressus [l. Ingressus] Ihesus perambulabat Iericho, etc. [Luke
19:1]. Wir lesen heut an dem ewangelio das unser Her ain stat durchgie die hies Jericho ...
f. 44v Funes peccatorum circumplexi sunt me, etc. [Ps. 118:61]. Dise wort spricht David: Die
sail der suenden habent mich umbfangen ...
f. 45v Effunde sicut aquam cor tuum in conspectu Domini Dei tui [Lam. 2:19]. Gews dein hercz
aus als ain wasser ...
f. 46r Von den dreyn hantfesten des teufels. Utinam appenderentur peccata mea quibus iram
merui, etc. [Job 6:2]. Dise wart spricht Job: Wolt Got wurden mein sund gewegenn ...
f. 46v Von der purd unsers Herren. Exyt edictum, etc. [Luke 2:1]. Wir lesen an dem heiligen
ewangelio das bei den zeitten der chayser Augustus ...
f. 48v Von der purd unser Frawenn. In omnibus requiem quesivi et in hereditate Domini
morabor, etc. [Ecclesi asticus 24:11]. Dise wort stend an dem puech der Weishait ...
f. 50r Von Gottes klag uber den menschenn ein gut ler. In omnibus requiem ... Unser Herr Jesus
Cristus, der war Gots sun, der chlagt seinem vater ...
f. 51r Von den reichen priesterenn ein gut ler. In omnibus requiem ... Dise wart mag man
geleichen zu iglichem menschenn ...
f. 55v Von der versaumung der prelaten oder der pharrer wer ler die sy solten haben zu dem
volk. Ego sum pastor bonus et animam meam pono pro ovibus meis, etc.[John 10:11]. Unser Her
spricht: Ein gutter viechhertt pin ich ...
f. 57r Von den pharrerenn. Ego sum pastor bonus, etc. Wer der hiertter namen hat und dem
unser Her seine schaf enpholhen hat ...
f. 59r Wider die pharrer ein ler. Ego sum pastor bonus ... Unser Her spricht: Ich pin ain gut
hiert ...
f. 61v Wider die lerer ein gut ler. Ego sum pastor bonus, etc. O pastores, vobis datum, etc. Ir
hierten und irr lerer, euch ist von Got gegeben ...
f. 65r Von der chirichweich ein guet ler. Vidit Iacob in sompnis scalam stantem super terram,
etc. [Gen. 28:12]. Wir lesen in den alten puechernn von aynem gutten man der hies Jacob ...
f. 67r Von unsers Herren purd ein gut ler. Non veni vocare iustos, sed peccatores, etc. [Matt.
9:13]. Dise wort spricht Got aus sand Matheus mund: Ich pin nicht chomen in die werlt ...
f. 68v Von sand Steffan ein gut ler. Dicebat Ihesus turbis Iudeorum et principibus sacerdotum
[Matt. 23:34]. Wir lesen heut an dem heiligen ewangeli das unser Her in den zeitten sprach ...
f. 70r Von sand Johanns Ewangelist ein gut ler. Dixit Ihesus Petro: Sequere me, etc. [John
21:19]. Wir lesenn an dem ewangelio das unser Her zu aynen zeitten sprach zu sand Peter ...
f. 72v Von bruder Perchtold ein gut ler. Es sprach prueder Perchtolld zu der sybenten predig:
Man list an dem ewangelio, das unser Her sprach: Wer zu dem andern spricht inn ernst: Du pist
ain aff ...
Berthold von Regensburg (d. 1272), Sermon on the five sins people committed before the Flood;
D. Richter, ed., Die deutsche Ueberlieferung der Predigten Bertholds von Regensburg.
Untersuchungen zur geistlichen Literatur des Spaetmittelalters. Muenchener Texte und
Untersuchungen zur deutschen Literatur des Mittelalters, v. 21 (Munich, 1969), pp. 247-251.
f. 74r Von sand Peter ledigung ein gut ler. Do der gut sand Peter gefangen ward und lag ... [f.
76v, on a banderole:] Laus Deo, pax vivis, defunctis requies sempiterna. Amen.
Berthold von Regensburg, Sermon on the nine foreign sins; D. Richter, ed., op. cit., pp. 253-257.
On other manuscripts containing artt. 1-3, see D. Richter, op. cit., pp. 187-188.
Paper, 290 x 210 mm. Watermarks: balance, var. Piccard, Waage V.331??; star, var. Briquet
6077?? Narrow parchment stays in the middle of the quires.
I 12 (-1, 2, 3, 11, 12; ff. 1-7), II 12 (-1; ff. 8-18), III 12 (-5, 6; ff. 19-28), IV-VII 12 (29-76).
Horizontal catchwords at right, close to the lower edge.
Quires I-III have board ruling for two columns of 38 lines below top line, 200 x 150 mm.,
intercolumnar space 21 mm. Quires IV-VII have frame-ruling in lead for two columns of 40-45
lines, c. 195 x c.145 mm., intercolumnar space 20 mm. Dimensions??
Copied by various hands writing Gothica Cursiva Libraria with Bastarda features.
Headings in red, often missing; heightening of the majuscules in red; plain red 4-line initials; they
are flourished with black penwork on ff.18v-19r.
II. ff. 77-160.
4. ff. 77r-91v [A]lles das hernach geschribenn stett das leret sunderleich wye man czw
der ader lassen schol und welich ader man lassenn schol, und das ist alles genomenn und
geczogenn aus denn puecheren und ler der pewaerten aerczt und maisterin, und besunderleich des
man nennet Avicenna, und dicz pueechlein hann ich zesamen pracht durch Gotz lob und er und
des durchleuechtigenn und hochgeporenn fuersten herczogen Albrechcz etc., meynes genadigen
herren, und han es in XLVIII capitel getailt und yegleich sein uebergschrifft und das man dapey
bechennenn mag was das capitel bedewten well. Auch han ich durch ainer volkoennckait dyser
materi zeleczt ettleich capitel geschriben die lerent wie und ann welchen steten man sol dy
kopflein und egel seczen, etc. [= ff. 88r-91v] [text:] [A]lle ding dy fuer sich // [9 lines missing] //
und erd und wasser und irew werch und irew chrafft ... Der aber koepflein seczen wil und dy
egel und ob es vast ein voller mann sey, so ist gut das er ee fuerbung vorann genomenn hatt oder
czw der gemainen ader gelassen und dem arem vor gelassenn hab, etc. Et tantum de ipso.
Treatise on bloodletting dedicated to Albert VI (?) Duke of Austria (d. 1463). In spite of the
announcement in the title the chapters have no headings. The introductory chapters deal with the
four elements, the four vital organs, the four humors, the four ages of man, the four seasons, the
four times of the day and the four winds.
5. ff. 91v-97r Vermerkcht hye gut erczney vonn denn rossenn. [D]er ross erczney well
haben und lerenn, der vindet dy gut und gerecht als sy mayster Albrannt, chayser Fridreichs
arczt, snid und maist aller [l. smid und marstaller] vonn Nappels, dy chunst offt versuecht hatt
ann denn grossen rossen dye im der chayser emphalich, etc. [text:] [V]elichs ross ain siechs hawbt
hat, das im gestossen sey oder czw stoeret ... und seith es schon durch ein tuech und nym das in
ain schonn glas und pestreich das ross damit ann der plossen statt, so wechst im har her wider
ann der selben statt. Et tantum de isto. Sequitur ulterius.
Meister Albrant (s. XIII 1), Rossarzneibuch. G. Eis, ed. Meister Albrants Roáarzneibuch (...
1960)?? See Verfasserlexikon, v. 1 (1978), 157-158.
6. ff. 97v-104r Menschen erczney [title by later hand]. [V]ettlichenn menschenn tuenn dy
czend wee, der stell ain chlains heffel und grab wolgemut ...
Among these recipes the following have proper headings:
f. 99v Nota die chrafft und tugennt vonn dem calamus, etc. Item es schreybennt dy grossenn
mayster in denn hochenn schulen zu Assia, ze Munpelier, pesunder der gross mayster Marsilius
zw Paris, das der ingemacht calamus mit zucker so grosse chrafft und tugent hat ...
f. 100r Nota wye sich ain mensch halten schol in ainem gemaynenn lauff. ... [f. 101v:] Auch
dyser erczney und ler sind geschribenn dem chunig vonn Frannkchreich vonn dem pestenn arczt
so er gewesenn ist zw Paris fur denn siechtumb der da haysset dy pestilencz. Deo gracias. Et
tantum de isto. ...
f. 102v Hye von den varben. Wann ir welt gut rot verben vonn prisilig, so nempt
gestossen presil ... [f. 103r:] und thue darnach dye grueennspat und denn saffran darinn und lass
es woll syedenn, so ist es perayt. Et sic est finis. Deo gracias [recipes for making dyes].
f. 103v Von der tugent und krafft des chrawcz salvay, etc. [D]as ist dy chrafft und tugent
des edlen chrawttes salvay. Vonn erst schol dw wissen wie dw in beraitten selt ...
7. ff. 104r-125r Item nota vonn dem pawm pelczen und annder sadt, und was chrannkch
eynn yeder pawm hat und tugent. [M]an schol erchennen und merkchenn ainen siechtumb der
mainigen pawn ann chumpt ... das schol man alls hin tuenn darumb das dy frucht alle an das
phersach zweyl slach, etc.
Gottfried von Franken (s. XIVmed), On the care and grafting of fruit trees, vines and wine,
German version of the Latin original. See Verfasserlexikon, v. 3 (1981), 125-136. The text in our
manuscript is related to the "Patzauer Pelzbuch", G. Eis, ed., Gottfrieds Pelzbuch. Studien zur
Reichweite und Dauer der Wirkung des mittelhochdeutschen Fachschrifttums.
Suedosteuropaeische
Arbeiten, v. 38 (Bruenn, Munich, Vienna, 1944), pp. 141-173.
8. f. 125r-v Eichen mistel [title by later hand]. [M]aister Peter, der pest mayster der in der
christennhait ye wart, der las in seinen puecherin dye tugent vonn denn aychen mistelen und
spricht also: Wolt Got das alle menschen westen dy tugent der mistel ... Item wer dy tugennt der
misteln nit glauben, der mag es versuech und tuenn als er chann, etc. Et tantum de isto.
On the use of the mistletoe, probably after Petrus de Crescentiis (1230/33-1320/21).
9. ff. 126r-134v Hye hebt sich ann dye kunst des hailsamen sterbens, dye czu Deucz pracht
herr Thoman, pharrern czw Hoff, etc. Sequitur. [preface:] In aynem waren christenleichenn
gelauben, in steter hoffnung, in ayner volchomenn lieb pehalt uns der parmenherczig Got. Amen.
Der heylig lerer Gregorius spricht das dye seelsorig ist ain chunst ueber all chunst ...[f. 126v, text:]
Dye materi hat vier stuck; das erste besleust in ym funff vermaynnung. Sequitur. [D]ye
gegennwurtig materi besleust ynn ir vier stuckhell; das erst ist was der chrannkch mensch in
seynen not sulle vermant werdenn ... unser lieber Herr Jhesus Christus, der da mit dem Vatter
und mit dem Heyligen Gaist lebt und herscht ein warer Got ewigklichenn. Amen. Dye materi
vonn dem hailsamenn sterbenn und auch dy vorder ausslegung ueber denn heyligenn Pater noster
und ueber das Ave Maria [both not in the present manuscript] hatt zu Deutschz pracht herr
Thoman, pharrer czu Hoff, als geczalt ward nach Christi gepurd vierczehenn hundert jar und
darnach in dem vierunddreyssigistenn jare. Liebe chinder, pitt Got vor inn und auch fur denn
schreyber dem das puchel zugehoertt, dem lay bruderin czu sannd Dorothee zu Wyenn, dem der
almechtig Got verleich das ewig lebenn zw verdyennenn, etc.
Thomas Peuntner (c. 1390-1439), Kunst des heilsamen Sterbens, R. Rudolf, ed. (Berlin, 1956),
pp. 16-51?? On the author, see Verfasserlexikon, v. 7 (1989), 537-544.
10. ff. 134v-145v Nw merkch hernach mer eczwas guts vonn dem hailsamenn sterbenn. [D]er
aussgannkch vonn dem jemerigenn ellennd mit dem leiplichen tod ist ist vil menschen, nicht
allein weltlichenn, sunder auch geistlichen gar pitter, schelich und schwer ... das er dye
vorgeschriben gepet mit anndacht in seyner aygen personn gesprechen moecht, das wer gar gut.
Mag aber des nicht gesein, so verleich der almechtig Gott das eczwo ein frummer mensch das
thue mit andacht ann seyner stat. Amen.
Another Ars moriendi.
11. ff. 145v-150r Hernach ist verschriben wie ain mensch ann den feirtagen Got den Herren
sol liebhaben uber alle ding. Vonn der lieb Gots ueber alle ding. [I]n eynem warenn cristennleichen
gelauben, in stetter hoffnung und in ayner volchomenn lieb pehalt uns der parmenherczig Got.
Amen. An allen sunntagen und ann allen hochczeitlichen tagen ...
[f. 147v:] Dy materi hab ich yeczuend noch meyner aynvalt verschribenn uncz das sy vonn
ettwann anderin ordennleicher, liebleicher und weyssleicher verschriben werde anno Domini Mø
CCCC LX6 ... [f. 150r:] ... vonn allen unserin krefften und uns in ym frewdenn ewigkleichen
mit unseglicher und unmesslicher frewd. Daz helff euch und mir Gott der Vater und der Sunn
und der Heylig Geist. Amen.
Thomas Peuntner, Ueber die Liebhabung Gottes an Feiertagen (see about the author art. 9),
adapted by an anonymous author in 1466.
12. ff. 150r-151r Vonn anschawunge Gotes. [E]s ist czw merkchen das da ist czwayerlay
sehen Gotes. Das erst ist ein volkomenss und ein chlarss lautters offenbars ... so er sein gemut ye
freilicher und genczlicher mag erhebenn zu Gott dem Herren, der da lebt ... Amen.
On the Vision of God.
13ff. 151r-157v Vonn denn zehen poten unsers lieben Herrin, etc. [U]nser lieber Herr
Jhesus Christus der vermant uns offt gar treulichenn das wir sein heylige gepott schullen halten
... und Gotes leichnam emphahenn all sunteg und des geleichen all hochczetleich teg ein gancze
mess hoeren und der geleichen. Amen.
On the Ten Commandments.
14. f. 157v Oracio de sancta Anna. [D]ye heylig fraw sanndt Anna hat gehabt drey
man; der erst genanntt Joachim ... und hat dye selb gegeben aynem man genant Zebedeus, pey
dem hat sye gehabt czwenn sunn, das ist den mynnerin sannd Jacob und sannd Iohanns
Ewanngelist, etc. Hec est legennda sancte Anne. Et sic est finis. ff. 158r-160v blank
The Family of St. Anne.
Paper, 290 x 210 mm. Watermark: bull's head, unidentified??. Narrow parchment stays in the
middle of the quires.
VIII-XIV 12 (77-160). Horizontal catchwords at right, framed.
Board ruling for two columns of 41 lines below top line, 216 x 145 mm., intercolumnar space 190
mm.
Copied by one hand in Gothica Cursiva Libraria mit Bastarda features. The scribe and owner was
a lay brother in the convent of Augustinian Canons St. Dorothea in Vienna (see art. 9).
Headings in red, sometimes missing. Red heightening of majuscules on ff. 125v-126r only.
Spaces and guide-letters for 2-3 line initials (4-line initial on f. 77r) , which have not been
executed.
III. ff. 161-261.
f. 161 blank (r ruled).
15. ff. 162r-237r [Prologue:] Her [l. Der] hochswebund in naturlichen chunsten maister
Aristotiles spricht in profleumatibis, das ist in seinen chunstleichen und
swaeren fragen, wiewol
sich all menschen frewen das sy gelert werden in ebenpilden und in gleichnuessen ... [f. 163r,
text:] Nu heben wir unser puch an und schreiben des ersten von dem laster der unweisen torhait,
dye der ersten angeltugund der weishait widerwertig ist. Lerne allczeit und in dem lesten czeitten
hab grossen fleiss ze lernen. Des ersten spruchwortz geleichnuesse ist dye. Eyn alter fuechs was
enczundet in begier... [Crocodile and scrophilus] das er von dem swaeren slaff entwachte und
wart mit grossen smerczen der bunden enphunden da er sach er seynen veynt // ff. 188r-v,
204v and 237v blank
Speculum sapientiae, German translation by Ulrich von Pottenstein (c. 1360-1417). See
Verfasserlexikon, v. 9 (1995), 65-67 and v. 10 (1999), 9-17. Our manuscript contains the version
*X. It is incomplete: ends in the middle of Book III, chapter 3. The surviving text corresponds to
the Latin original, ed. J.G.T. Graesse, Die beiden aeltesten lateinischen
Fabelbuecher des
Mittelalters (Tuebingen, 1880), pp. 3-72. The blank space on f. 188r-v falls between chapters 21
and 22 of Book I; the one on f. 204v falls in the middle of chapter 8 of Book II. There is no loss
of text. The lower section of the outer half of f. 162 is torn out, causing losses of text in the
Prologue. Two leaves have been torn out: between ff. 190v and 191r the end of I.23 and the
beginning of I.24 is missing; between ff. 216v and 217r the end of II.16 (with illustration) and
the beginning of II.17 is missing.
16. ff. 238r-259v Das ist dye ansprach des tewffels gegen unseren Herren. Ich Ott der Rasp
mit krancken synne / Auff hilff und trost der kunigine, / Der wir haben offt genossen / Und dew
liepleich hat umbslossen ... Ich pin chluger danne all die welt, / Ains ich wol reden wil. / Mir sol
antworten nymant ze vil //
Otto der Rasp (d. before 1358), Die Ansprach des Teuffels gegen unseren Herren. See
Verfasserlexikon, v. 7 (1989), 234-235. Our manuscript is the only testimony for this text, which
is incomplete.
17. ff. 260r-261v // das ist das lamp das aller menschen sund trait und den vinger damit er
unseren Herren zaigt, den machtent die Juden nye vertilgen noch verprennen ... Pater noster.
Vater unser, der du pist in den hymelen, das geleicht sich dem wort do er sprach: Himlischer
Vater, vergib in, wan sy nicht wissen was sy tuend //
Fragment of a German commentary on Mass.
Paper, 290 x 210 mm. Watermarks: column var. Briquet 4408??; bull's head var. Briquet 14825??
(last three folios). Narrow parchment stays in the middle of the quires. Some leaves torn or
damaged by moist; ff. 169-170 badly damaged.
XV 12 (161-172), XVI 16 (173-188), XVII 12 (-3, ff. 189-199), XVIII 12 (ff. 200-211), XIX 12 (-6,
ff. 212-222), XX-XXII 12 (ff. 223-258), XXIII (three singletons, ff. 259-261).
Frame-ruling for two columns of 26-37 lines. In art. 15 the ruling is traced in brown ink (210 x
150 mm., intercolumnar space 20 mm.; in artt. 16-17 traced in lead (210 x 160 mm.,
intercolumnar space 14 mm.).
Art. 15 was apparently copied by three hands: A (ff. 162r-170v, 172r-173rb1, 175r-187v), B (ff.
171r-v, 173rb1-174v), C (ff. 189r-237r). Artt. 16 and 17 were copied by two resembling hands.
All write Gothica Cursiva Libraria.
The decoration of art. 15 consists of 3-4 line plain initials in red; at the opening a 5-line flourished
initial in red. Art. 16 has red stroking of the opening majuscules of all verses and 2-line plain red
initials. In art. 17 the majuscules are heightened with red. The Fables in art. 15 are illustrated with
unframed watercoloured pen drawings, with the following subjects: ff. 163r: Fox and Raven
(I.1); 164r: Eagle and Sun (I.2); 164v: Raven, Fox and Ape (I.3); 165v: Cicada (bird) and Ant
(I.4); 167r: Raven and Fox (I.5); 168r: Spider and Fly (I.6); 169r: Mouse and Tortoise in front of
a house (I.7); 169v: Fish and Fisherman in sailing boat (I.8); 171r: Fox and Ape pointing to moon
(I.9); 172r: Ant and Fox (I.10); 174r: Ox and Hog (I.11); 175r: Horse and Ox under a tree (I.12);
176r: Raven and three Hens (I.13); 176v: Fox dressed as a priest and reading book, and Cock
(I.13); 177v: Ox and Wolf (I.14); 179r: Raven and Frog (I.15); 180r: Ass and Lion (I.16); 181r:
Sun and Mercury (I.17); 182r: Fox, Mouse and Lion (I.18); 183v: Viper and Porcupine (I.19);
185r: Raven and Dove (I.20); 186v: Grain and Stones (I.21);189r: Bear attacking Lamb, Dove
(I.22); 190v: Wolf and Adder (I.23); 191r: Wolf as pilgrim, with Dog, Bear, Wild Ass and Lion
(I.24); 191v: Peacock, Wolf and Hog (I.24); 192r: Raven, Unicorn (= Panther), Ape, Boar, Lamb,
Hare, Porcupine and Ox, on a hill (I.24); 193r: Crowned Lady (= Nature) holding Eye and Ear
(I.25); 194r: Four Stones in the earth (I.26); 195v: Five Trees (I.27); 196v: Earth and Air (II.1);
197v: Dead Man (= Body) and Soul (II.2); 198r: Goat at a fountain (II.3); 198v: Porcupine (II.3);
200r: Ostrich, Hen and four flying Birds (II.4); 201r: Horse, Man in armour with Sword, Mule
(II.5); 202r: Sailor in a ship, Raven, crowned Ape on throne holding sceptre, and Fox (II.6); 203r:
Hare and Sparrow (II.7; in the original: Bee and Sparrow); 205r: Man and Woman (= Will and
Reason) discussing (II.8); 206r: Sheep and Stag (II.9); 208r: two Women (Feeling and Intellect)
discussing in front of a hilltop castle (II.10); 209r: Bear in lair, Fox, Hind and Stag (II.11); 210r:
Stag and Hind (II.11); 211r: Cloud and Earth (II.12); 213r: winged Ant and Nightingale in tree
(II.13); 214r: Reed and Sugar-Cane (II.14); 215r: Cock and Fox with tree (II.15); 217r: Toothed
Fish and Swordfish (II.17); 218v: Rhinoceros and Raven (II.18); 220r: two Mules (II.19); 221r:
Duck, two Hens, Fox and Ape (II.20); 222r: Peacock and Porcupine (II.21); 224r: Ostrich,
Peacock, four flying Birds (II.22); 225r: Thorn-Bush and Fig-Tree (II.23); 226r: Saturn
(unfinished, II.24); 227v: Raven and Peacock (II.25); 228v: Nightingale in cage and Raven
(II.26); 229v: Raven and Fox, with tree (II.27); 231r: Cock and Raven (II.28); 232r: Ape and
Wild Ass (II.29); 234r: Dove in Mud (II.30); 235r: Raven and Fox (III.1); 236r: Mole (III.2);
237r: Snake ( = Crocodile) and Bird (= Scrophilus, III.3).
Contemporary binding: blind-tooled calf over unbevelled wooden boards, worm-eaten. Spine
with three raised bands. Remnants of two brass clasps attached to the rear cover, containing
several times the inscription in relief "Osan".
The three sections appear to have the same origin and to have been united soon after their
making. On the blank f. 262r (= flyleaf) Italian quotations s. XVII. Latin Table of Contents s.
XVII written on the front pastedown. In the lower margin of f. 1r the ownership inscription of
the Auersperg library: "Wolfgangi Engelberti Sacri Romani Imperii Comitis ab Aursperg Sup.
Cap. Carn. Catalogo inscriptus anno 1655" (no. 186 in the collection). Collection of A.R.A.
Hobson, London. Purchased from Laurence Witten, Oct. 1984, on the Edwin J. Beinecke Fund.
Bibliography:
U. Boobmann?? ................. Uebersetzung durch Ulrich von Pottenstein (Munich, 19..),
Nachtrag ..........??
Shailor, The Medieval Book, 17.
Albert Derolez
R 04.06.08